Küche im Wohnwagen oder Wohnmobil renovieren

Küchenrenovierung im Wohnwagen oder Wohnmobil: So wird aus Alt wieder Neu

Kennst du das Gefühl, wenn du in deinem Wohnwagen stehst und die Küche einfach nicht mehr schön ist? Uns ging es genauso. Unsere alte Küche war schmutzig, vernachlässigt und optisch ein Albtraum. Aber keine Sorge, mit ein wenig Planung und handwerklichem Geschick kannst du deine Wohnwagenküche in neuem Glanz erstrahlen lassen. Wir haben es getan und möchten dir in diesem Artikel Schritt für Schritt zeigen, wie auch du deine Küche im Wohnwagen renovieren kannst.

Gedanken machen und mit der Planung loslegen

Der erste Schritt bei unserer Küchenrenovierung im Wohnwagen war, uns Gedanken zu machen und eine klare Planung zu erstellen. Wir wussten, dass der Gasherd überflüssig war, da wir kein Gas im Wohnwagen verwenden. Daher haben wir beschlossen, ihn durch eine Elektro-Kochplatte zu ersetzen. Auch der in die Jahre gekommene Kühlschrank sollte durch ein moderneres Elektro-Gerät ersetzt werden.

Ausbau von Gasherd, Spüle und Kühlschrank

Der nächste Schritt war der Ausbau des Gasherds, der Spüle und des alten Kühlschranks. Hinter dem Kühlschrank hatte sich im Laufe der Zeit viel Staub und Schmutz angesammelt, den wir gründlich entfernen mussten. Die Suche nach einem passenden Ersatzkühlschrank gestaltete sich schwierig, da der vorhandene Raum begrenzt war. Schließlich entschieden wir uns für einen Mini-Kühlschrank und nutzen zusätzlich eine elektrische Kühlbox im Freien. Den Mini-Kühlschrank hab ich bei einer Kleinanzeigen-Börse für nur 20€ bekommen. Ich verlinke euch hier ein vergleichbares Neugerät. Für uns reicht die Größe in Kombination mit einer elektrischen Kühlbox im Sommer. 

Ausbau von Schublade und Fronten

Nachdem wir unsere Pläne festgelegt hatten, begannen wir mit dem Ausbau der Schublade und der Fronten. Diese haben wir mehrmals mit Kreidefarbe von Schöner Wohnen weiß gestrichen. Dadurch erhielten sie einen frischen und modernen Look, der sich gut in unser Wohnwageninterieur einfügte. Kreidefarbe ist hier das Mittel der Wahl, da sie gut für die Raumluft ist und keine giftigen Dämpfe ausstößt. 

Knöpfe aufpeppen

Die Knöpfe an den Schubladen und Schränken haben wir abgeschraubt und mit schwarzem Sprühlack von Action lackiert. Anschließend haben wir sie mit Klarlack versiegelt, um ihnen einen edlen Kontrast zu verleihen und das Gesamtbild aufzufrischen.

Arbeitsplatte ausmessen und bestellen

Für die neue Arbeitsplatte haben wir im Baumarkt eine weiße Platte ausgewählt, die optisch gut zu unserer Inneneinrichtung passte. Eine andere Farbe hätte nicht gepasst, da sie sich dann mit der Buche-Optik der restlichen Einrichtung geschlagen hätte. Zusätzlich bestellten wir beim Baumarkt zwei passgenaue weiße Abdeckleisten, um den Look zu vervollkommnen. Wir achteten darauf, auch alle sichtbaren Seiten mit einem Kantenumleimer auszustatten. Die Größe der Arbeitsplatte ist hier etwa 100x59cm. Rechnerisch wiegt die Platte 18kg (ich habe sie aber nicht wirklich gewogen). Im Nachhinein betrachtet hätte ich wahrscheinlich früher darauf achten sollen, nicht zu viel Gewicht einzubauen. Hier könnte man noch Gewicht sparen, indem man sich für eine Leimholzplatte entscheidet. Unser Baumarkt bietet diese nur in unbehandelter Fichte an. Diese wiegt in etwa 9kg auf die gleiche Größe.

Montage der Kühlschrankfront

Da der neue Kühlschrank nicht die gleichen Montagemöglichkeiten bot wie der alte, mussten wir improvisieren. Die Kühlschrankfront war ursprünglich direkt mit dem originalen Kühlschrank verschraubt, jetzt jedoch fehlte uns diese Möglichkeit. Wir ließen uns eine schmale Leiste in Buchenoptik zuschneiden und verschraubten sie von innen auf der rechten Seite. Diese Leiste diente uns als Seitenwange für die Kühlschrankfront, die wir mit dunklen Scharnieren befestigten, um zu den anderen Scharnieren (von der linken Front) zu passen. Zum Schluss bauten wir einen einfachen Einlageboden für den Kühlschrank ein. Durch den Radlauf hätte er nicht ganz auf den Boden gepasst, weshalb er jetzt etwas erhöht steht und so Platz hat.

Spüle und Armatur

Wir entschieden uns ursprünglich für die günstige Ikea Fyndig Spüle, da sie preislich passte und die ideale Größe hatte. Als Armatur wählten wir die Comet Arona in Weiß. Es ist die optisch schönste (meiner Meinung nach) für den eher günstigen Preis. Natürlich gibt es preislich nach oben noch hübschere Produkte. Was ich jetzt im Nachhinein etwas bereue ist, die Spüle nicht so ausgewählt zu haben, dass es eine originale Abdeckplatte dazu gibt. Es ist schon praktisch, die Spüle abzudecken und dadurch etwas mehr Abstellfläche zu bekommen. Also beim nächsten Mal würde ich wahrscheinlich eine andere Spüle wählen. Jetzt werde ich mich im Nachhinein schlau machen, wie ich mir eine Abdeckplatte passgenau basteln kann. Ansonsten gibt es zur Montage nicht viel zu sagen. Die Armatur haben wir mit einer Lochkreissäge ausgeschnitten, nachdem die Spüle markiert und mit Stichsäge ausgeschnitten war.

Die Arbeitsplatte befestigten wir von innen mit kleinen Winkeln, teilweise mit den original verbauten Plastikwinkeln und teilweise mit Winkeln aus dem Baumarkt.

Anpassungen für die neue Spüle

Da die neue Spüle tiefer war als die alte, mussten wir die Rückseite der Schublade ausschneiden, damit sie weiterhin passte. Die größte Herausforderung war jedoch der Anschluss des Abflusses. Die von uns gewählte Abflussgarnitur von Ikea erwies sich als unpassend für den Abflussschlauch im Wohnwagen. Hinzu kam, dass der große eckige Syphon aufgrund seiner Größe und der Schublade darunter nicht praktikabel war. Um dieses Problem zu lösen, war einige Recherche und tüfteln erforderlich. Wir durchsuchten lokale Baumärkte in der Hoffnung, ein passendes Verbindungsstück zu finden, jedoch ohne Erfolg. Es schien, als habe der Abflussschlauch im Wohnwagen einen speziellen und unüblichen Durchmesser, der in den herkömmlichen Baumärkten nicht erhältlich war. Schließlich wurde ich dann auf Amazon fündig. 

Externe Kochplatte

Wir überlegten, ob wir eine Kochplatte in die Küche einbauen sollten, entschieden uns jedoch dagegen. Externe Kochplatten sind bereits ab 30,-€ erhältlich, und wir besaßen bereits eine klappbare Campingküche für das Vorzelt. Unterwegs kochen wir gerne draußen, um den engen und im Hochsommer aufgeheizten Wohnwagen zu vermeiden. Die Kochplatte kann bei Nichtgebrauch einfach im Schrank verstaut werden.

Wohnwagen Küche vorher nachher

  • Ikea Fyndig: 29,00€
  • Mini-Kühlschrank gebraucht auf willhaben: 20,00€
  • Comet Arona Armatur: 28,00€
  • Verbindungsstück für Abfluss: 20,00€
  • Arbeitsplatte ca. 100x60cm, Stärke 2,8cm: 37,00€
  • weiße Abdeckleisten und Seitenleiste in Buche: ca. 20,00€
  • Camping Metallschild von Temu: 4,00€
  • Makramee Pflanzenhänger von Temu: 2,50€

Mit diesen Schritten haben wir unsere Wohnwagenküche renoviert und sie erstrahlt nun in neuem Glanz. Wir hoffen, dass dir unsere Erfahrungen bei deiner eigenen Renovierung helfen können. Wohnwagenabenteuer warten auf dich – und jetzt auch mit einer schicken Küche!

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